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EXPO-Dach

Nach der Natur geformt: Die spektakuläre, aus einzelnen 40 x 40 Meter großen Schirmen zusammengesetzte Holzdachkonstruktion überdeckt in über 26 Metern Höhe eine 16.000 Quadratmeter große Fläche.

Standort

Hannover/D

Bauherr

Deutsche Messe AG Hannover

Architektur

Herzog + Partner BDA, Thomas Herzog, Hans Jörg Schrade, München/D

Tragwerksplanung

IEZ Natterer GmbH, Wiesenfelden; Ingenieurbüro kgs, Hildesheim

Fertigstellung

2000

Für die Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover entstand mit dem EXPO-Dach ein hinsichtlich Dimension, Konstruktion und Gestaltung innovatives Großbauwerk aus Holz. Das Bild vom Dach als Urform des Schutzes war bestimmend für das Konzept. Die Architekten entwarfen eine architektonisch-skulpturale Komposition aus Ausstellungspavillons sowie Frei- und Wasserflächen unter einem großen, schützenden Dach, die das Motto der Weltausstellung "Mensch, Natur, Technik" in einem Symbolbauwerk eindrucksvoll verwirklicht. Das Großdach mit einer Gesamtfläche von 16.000 Quadratmetern setzt sich aus zehn einzelnen Schirmen zusammen, die in über 26 Metern Höhe jeweils eine Grundfläche von 40 x 40 Metern überspannen. Jeder Schirm ist in mehrere Elemente untergliedert: eine Turmkonstruktion, einen zentralen Verbindungsknoten aus Stahl, vier Kragträger und eine doppelt gekrümmte Gitterschale mit vier Schalenflächen. Die konische Turmkonstruktion wird von vier Weißtannen-Vollholzstämmen und dreiecksförmigen Aussteifungsscheiben aus Brettschichtholz gebildet. Die 19 Meter frei auskragenden Träger sind an der Stahlpyramide, dem zentralen Verbindungsknoten, angehängt. Die Lasten aus der Rippenschale und den Kragträgern werden in die Stahlpyramide eingeleitet und von dort in die Turmkonstruktionum gelenkt. Die Schalenflächen der doppelt gekrümmten, als Brettstapelkonstruktion ausgeführten Rippenschale sind von einer lichtdurchlässigen Membran überzogen, die einerseits als Wetterschutz dient und andererseits für eine ständige Durchlüftung sorgt. Die trotz der großen, statisch notwendigen Dimensionen ihrer Bauteile elegante, scheinbar schwebende Dachkonstruktion war mit einer Spannweite von fast 28 Metern Länge in der Hauptdiagonalen die bis dahin größte realisierte Brettstapelkonstruktion. Sie zeigt neben der Leistungsfähigkeit des Werkstoffs die vielfältigen und anspruchsvollen Möglichkeiten der Gestaltung mit Holz auf.

Kategorie: Museen und Ausstellungsgebäude, Potenziale und Grenzen