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Finanzamt Garmisch-Partenkirchen/D

Die vorgefertigte Holzkonstruktion aus nachwachsenden heimischen Rohstoffen ermöglichte ein ökonomisches und ressourcenschonendes Bauen. Die Nutzung ist u.a. durch eine Photovoltaik- und doppelte Wärmepumpenanlage energetisch optimiert.

Standort

Garmisch-Partenkirchen/D

Bauherr

Bayerisches Staatsministerium für Finanzen, vertreten durch das Staatliche Bauamt Weilheim, Weilheim/D, www.stbawm.bayern.de/hochbau

Planung

Reinhard Bauer Architekten, München/D, www.reinhardbauer-architekten.de

Holzbau

Wiehag GmbH, Altheim/A, www.wiehag.at

Video

 

Fertigstellung

2011

Der Neubau des Finanzamts Garmisch-Partenkirchen, Ergebnis eines geladenen Wettbewerbs, wurde auf einem ehemals von der US-Army genutzten Gelände im Norden der Marktgemeinde errichtet. Um den Landschaftsraum des Loisachtals nicht abzuriegeln, steht das Gebäude senkrecht zur Bahnlinie von München nach Garmisch an der nördlichen Grundstücksgrenze. Das Konzept ist sehr einfach und effizient in der Erschließung: Zwei parallel angeordnete rechteckige Volumen, die mit drei Treppenhäusern verbunden sind, umschließen unterschiedliche Innenhöfe. Auf Stützen aus Brettschichtholz liegen vorgefertigte Hohlkastenelemente und bilden eine unterzugsfreie Deckenkonstruktion. Dank des hohen Vorfertigungsgrads war es möglich, den gesamten Rohbau mit Gebäudehülle in nur drei Monaten zu errichten. Die geschlossenen Fassadenflächen bestehen aus hinterlüfteten Holzrahmenkonstruktionen mit einer vorgesetzten Schalung aus europäischer Lärche. Diese wurden in Längen bis zu 18 Metern angeliefert und montiert. Die Verglasungen der Bürobereiche bestehen durchgängig aus dem gleichen, sich 440-mal wiederholenden Fensterformat aus Lärchenholz. Das Hauptaugenmerk des Versorgungskonzepts liegt auf der Ausnutzung natürlicher Ressourcen. Die Wärmeerzeugung erfolgt dabei über eine doppelte Wärmepumpenanlage mit Saugbrunnen. Das geförderte Grundwasser wird im Winter zur Wärmegewinnung und im Sommer für die Bauteilkühlung eingesetzt. Der Primärenergiebedarf unterschreitetdie Anforderung der ENEV 2009 um 42 Prozent ohne jegliche Kohlendioxidemissionen. Im Rahmen des Neubaus wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von rund 30 kWp verwirklicht, mit der sich jährlich die Erzeugung von etwa 12 Tonnen Kohlendioxid vermeiden lässt. Im Zusammenhang mit der konsequenten Verwendung von nachwachsenden heimischen Rohstoffen hat die öffentliche Hand hier ein Vorzeigeprojekt hinsichtlich ressourcenschonenden Bauens geschaffen.

Kategorie: Büro und Verwaltung, Ökovergleich