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Golfclubhaus, Yeoju

Der Entwurf stammt von Shigeru Ban Architects aus Tokio, die hochkomplexe Technologie der Freiflächen in Holz lieferte ein Schweizer Ingenieurteam. 21 Stützen aus Brettschichtholzprofilen tragen die Dachfläche aus vormontierten Segmenten.

Standort

Yeoju/ROK

Planung

Shigeru Ban Architects
Tokio/JP
www.shigerubanarchitects.com

Kevin S. Yoon
kaci International
Seoul/ROK
www.kaci-int.com

Dachflächenausformung und Systementwicklung

Statische Machbarkeitsbemessung
Création Holz GmbH
Herisau/CH
www.creation-holz.ch

Geometrieanalyse und Maschinendaten für die Ausführung

designtoproduction GmbH
Erlenbach/CH
www.designtoproduction.ch

Statik Holzbau

SJB.Kempter.Fitze AG
Frauenfeld/CH
www.sjb.ch

Holzbau

Blumer-Lehmann AG
Gossau/CH
www.blumer-lehmann.ch

Materialien

315 m3 doppelt gekrümmtes, 215 m3 gerades Brettschichtholz, 4.500 Elemente, davon 467 unterschiedliche

Konstruktionsprinzip

Eingespannte Stützen tragen ein ein- und zweifach gekrümmtes Trägergeflecht.

Fertigstellung

September 2009

Die Anlage des Golfresorts im südkoreanischen Yeoju gliedert sich in drei Teile: das Clubhaus mit zweigeschossiger Lobby, das Nebennutzungen im Erdgeschoss sowie ein Restaurant mit Lounge im Obergeschoss aufnimmt, ein flaches Empfangsgebäude und ein Trakt für VIPs. Die Gebäude unterscheiden sich in ihrer Konstruktionsweise, wobei das Clubhaus mit seinen ungewöhnlichen Baumstützen aus Brettschichtholz prägend für die Anlage ist. Über einem Raster von 9 x 9 Metern tragen 21 dieser 13,60 Meter hohen, eingespannten Stützen eine Dachfläche von 36 x 72 Metern. Die Stützen bestehen aus einem Bündel von zwölf radial angeordneten, formverleimten Brettschichtholzprofilen, die sich nach oben trichterförmig öffnen. Vorgefertigte, an Baumkronen erinnernde Gitterschalenelemente bilden das Dach. Ihre netzartige Form ist aus der Struktur des Bambusflechtwerks eines traditionellen koreanischen Kissens –dem ›bamboo wife‹ – entwickelt. Durch die Einspannung der Stützen und die Gitterschalenkonstruktion sind keine weiteren aussteifenden Maßnahmen notwendig. Die einzelnen Teile des Tragwerks sind alle mindestens einfach, zum großen Teil sogar zweifach gekrümmt und mit Überblattungen verbunden. Die hochkomplexe Struktur war nur mit neuester Computertechnik zu realisieren, die allerdings in Korea nicht zur Verfügung stand. Deshalb setzten die Architekten auf die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Schweizer Team, das bereits bei der Realisierung des Centre Pompidou in Metz involviert war. Trotz der Vorfertigung in der Schweiz und dem Schiffstransport nach Korea konnten die Kohlendioxidemissionen im Vergleich zu einer Struktur aus Stahlbeton halbiert werden. Das Projekt zeigt die neuen Möglichkeiten des Holzbaus im Zusammenhang mit der computerbasierten Planung auf, die eine wachsende Aufmerksamkeitfür komplexe Formen und frei geformten Flächen erwarten lässt.

Kategorie: Sport, Freizeit und Erholung, Der Einfluß der EDV